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5 umweltfreundliche Alternativen für die Wärmedämmung

Die Energiepreise steigen. Wer jetzt renoviert oder neu baut, für den ist das Thema Wärmedämmung wichtiger als je zuvor. Wir stellen fünf Naturdämmstoffe vor, mit denen Sie langfristig Kosten sparen und Klima und Umwelt nicht unnötig belasten.

Dämmen mit Sägeresten

Brandschutzklasse B2 „normal entflammbar“

Bei Holzfaserdämmplatten (HFD) handelt es sich um einen Naturdämmstoff aus nachwachsendem Rohstoff. Denn die Platten werden aus Sägeresten und Holzhackschnitzeln hergestellt. Zu feinen Fasern zerrieben, entsteht ein Brei, der zu Faserkuchen geformt wird, die wiederum erhitzt und zu Platten gepresst werden. Durch die Hitze werden die holzeigenen Harze aktiviert, die das Ganze so verkleben, dass keine Zusätze mehr erforderlich sind. Ganz ohne Chemie kommen die Platten leider trotzdem nicht aus. Um den Brandschutz zu erhöhen, wird Ammoniumsulfat beigemengt, das auch einen Schutz vor Fäulnis bietet.

VORTEILE:

  • nachwachsender Rohstoff
  • hohe Schallschutzwirkung
  • hohe Wärmespeicherfähigkeit
  • gute Feuchtigkeitsregulierung
  • hohe Materialfestigkeit
  • robuste Oberfläche

GEEIGNET FÜR:

  • Zwischensparren- oder Aufsparrendämmung
    für Dächer
  • Wanddämmung im Trockenbau
  • Wärme- und Trittschalldämmung
    von Decken

Dämmen mit Wellpappe

Modifiziert in Brandschutzklasse B1 erhältlich „schwer entflammbar“

Ökologisch unbedenklich und überaus nachhaltig sind Zellstoffverbundelemente (ZVE). Diese Dämmplatten werden aus Bruch- oder Durchforstungsholz hergestellt, einem nachwachsenden Rohstoff. Die Platten bestehen aus mindestens drei, meistens aber mehr Lagen gewelltem und glattem Zellstoff und werden mit Leim aus Mais- oder Kartoffelstärke verklebt. Um den Brandschutz zu erhöhen oder das Material resistenter gegen Feuchtigkeit und Schimmelpilz zu machen, werden bereits dem Papiergemisch Zusatzstoffe hinzugefügt.

VORTEILE:

  • ökologisch und nachhaltig
  • sehr hohe Druckfestigkeit
  • formstabil bei geringem Eigengewicht
  • kostengünstig in der Herstellung
    mit geringem Energieverbrauch
  • gesundheitlich unbedenklich
  • recycelbar
  • einfach und schnell verlegt

GEEIGNET FÜR:

  • Leichtbau, Massivbau und Holzbau
  • ebene Flächen im Dach-, Wand- und
    Deckenbereich
  • Zwischensparren- oder
    Aufsparrendämmung für Dächer
  • Innen- oder Vorsatzdämmung für
    Wände, Decken und Böden
  • Trittschalldämmung

Dämmen mit Schilf

Brandschutzklasse B2 „normal entflammbar“

Für die Dämmplatten aus Schilfrohr werden Schilfrohrhalme verlegt, anschließend gepresst und auf die gewünschte Größe zugeschnitten. Mit verzinkten Stahldrähten wird das Schilf zu Matten gebunden.

VORTEILE:

 

  • nachwachsender Rohstoff
  • sehr gute Wasserdampfdiffusionsfähigkeit
  • hohe Widerstandsfähigkeit gegen
    Nässe, Fäulnis, Pilze und Schädlinge
  • brandhemmende Eigenschaften
  • kann hohe Temperaturschwankungen
    ausgleichen
  • schadstofffrei

GEEIGNET FÜR:

  • Untersparren- oder Aufsparrendämmung
    für Dächer
  • Dämmung von Decken, Wänden
    und Böden
  • Trittschalldämmung
  • nachträgliche Dämmung

Wanddämmung mit Hanf

Modifiziert in Brandschutzklasse B1 erhältlich „schwer entflammbar“

Für Hanfdämmmatten werden hauptsächlich die Stängel der Hanfpflanze verwendet. Durch Brechen und Walzen werden diese aufgefasert. Da sie jedoch von Natur aus zu instabil sind, kommen pflanzliche Stützfasern oder Polyesterfasern hier zum Tragen. Sie erhöhen die Stabilität. Der Brandschutz lässt sich durch das Hinzufügen von Borsalzen optimieren. Die Wärmedämmung mit Thermohanf ist als Rollware oder in Form von Matten in unterschiedlichen Dicken erhältlich.

VORTEILE:

  • nachwachsender Rohstoff
  • gute Schallisolierung
  • feuchtigkeitsbeständig
  • fäulnisresistent
  • sehr flexibel

GEEIGNET FÜR:

  • Leichtbau, Massivbau und Holzbau
  • ebene Flächen im Dach-, Wand- und
    Deckenbereich
  • Zwischensparren- oder
    Aufsparrendämmung für Dächer
  • Innen- oder Vorsatzdämmung für
    Wände, Decken und Böden
  • Trittschalldämmung

Mineraldämmplatten

Brandschutzklasse A1 „nicht brennbar“

Mineraldämmplatten bestehen aus Kalk, Sand, Zement und Wasser. Bei einigen Produkten wird auch Lehm beigemischt. Diese Grundstoffe werden aufgeschäumt. So behalten sie einen hohen Luftporenanteil, der das Material sehr leicht macht und ihm eine gute Dämmwirkung verleiht.

VORTEILE:

  • baubiologisch unbedenklich
  • hohe Kapilaraktivität &
    gutes Sorptionsvermögen
    (= feuchtigskeitsunempfindlich)
  • formstabil
  • druckfest
  • nicht brennbar
  • leicht, handlich & einfach
    zuzuschneiden

GEEIGNET FÜR:

  • Innendämmung von Außenwänden
  • Außenwanddämmung
    im Wärmedämmverbundsystem
  • Dachdämmung
  • Dämmung der vorgehängten
    hinterlüfteten Fassade

TIPP: Klimaplatten

Für denkmalgeschützte Gebäude eignen sich „Klimaplatten“ sehr. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Art Mineraldämmplatte. Allerdings bestehen die Klimaplatten aus Siliciumdioxid, Kalziumoxid, Wasserglas und etwa 5 Prozent Zellulose. Dadurch können sie noch mehr Feuchtigkeit aufnehmen als gewöhnliche Mineralschaumplatten. Ein weiterer Pluspunkt: Aufgrund ihres hohen Ph-Wertes können sich keine Schimmelsporen auf ihnen bilden