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Das Einmaleins der Farblehre – Harmonie & Kontrast

Viele Menschen verlassen sich auf ihr Bauchgefühl, wenn es darum geht, zu bestimmen, ob zwei Farben miteinander harmonieren oder in Kontrast zueinanderstehen. Hinter unserem Gefühl für Farbe versteckt sich eine Theorie. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Grundsätze der Farblehre und schauen uns an, wie Harmonie und Kontrast zueinanderstehen.

Ein wichtiges Instrument: Der Farbkreis

Betrachten wir einen Farbkreis, stellen wir fest, dass dieser sich aus drei Grundfarben, drei Sekundär- und weiteren Tertiärfarben zusammensetzt.

Die Grundfarben Blau, Magenta und Gelb bilden, wenn man sie mischt, die Sekundärfarben Grün, Orange und Violett. Mischt man wiederum Sekundärfarben mit Grundfarben, erhält man Tertiärfarben. Farben, die sich im Farbkreis gegenüberstehen, zum Beispiel Grün und Rot, nennt man übrigens Komplementärfarben oder auch Komplementärkontrast.

Harmonie & Kontrast

Als harmonisch werden vor allem Farben empfunden, die im Farbkreis nahe beieinander liegen. Sie wirken beruhigend aufs Auge. Umso weiter Farben auseinanderliegen, umso kontrastreicher werden sie in Kombination wahrgenommen. Nun lässt sich aber nicht behaupten, dass nur harmonische Farben miteinander funktionieren. Kontraste erzeugen Spannung und manchmal sind Kontraste genau das, was man braucht, um einem Raum das richtige Feeling zu verpassen.

Kontrastreiche Kalt-Warm-Gestaltung

Tatsächlich lassen sich warme und kalte Farben nicht derart pauschalisieren, als dass man behauptet, Grün und Blau wären kalte Farben und Rot und Gelb warme. Denn jede dieser Farben kann ebenso warm wie kalt sein, je nachdem in welchem Mischverhältnis sie sich präsentiert. Für einen sehr ausdrucksstarken Kalt-Warm-Kontrast kombiniert man eine warme mit einer kalten Farbe. Möchte man den Effekt etwas abschwächen, mischt man die Farben entweder mit Weiß oder mit Schwarz.

Hell-Dunkel-Kontrast

Schwarz und Weiß bieten den größten Hell-Dunkel-Kontrast. Wem nur Schwarz und Weiß nicht bunt genug ist, der kann entweder mit farbiger Deko Hingucker kreieren oder den Hell-Dunkel-Kontrast mit sanfteren Grautönen oder bunten Farben kontrastreich umsetzen.

Harmonische Ton-in-Ton-Gestaltung

Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, setzt auf die Ton-in-Ton-Gestaltung. Hierfür wird ein Farbton ausgewählt und dieser in verschiedenen Abstufungen von hell bis dunkel verwendet. Da alle Abstufungen einer Farbe im Farbkreis sehr nah beieinander liegen, stehen sie in einem harmonischen Verhältnis zueinander.

Mengenkontrast

Viel oder wenig? Groß oder klein? Beim Mengenkontrast dreht sich alles um das Mengenverhältnis von Farben und wie sie zueinanderstehen. Am Beispiel des Komplementärkontrasts bedeutet dies, dass die Farbe mit der stärksten Leuchtkraft, zum Beispiel Gelb in einem Verhältnis von zum Beispiel 1:3 eingesetzt wird. Konkret heißt dies: Wird Violett als Grundfarbe verwendet, können mit gelben Kissen oder Accessoires tolle Akzente gesetzt werden. Das richtige Mengenverhältnis lässt das Gesamtbild im Auge des Betrachters, obwohl sehr starke Kontraste vorhanden sind, wieder harmonisch wirken.