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Symbolbild, 3 grüne Zimmerpflanzen

Die richtige Zimmerpflanze für ein besseres Raumklima

Lange Zeit war es ruhig um die Zimmerpflanze, jetzt erlebt sie ein echtes Revival in Sachen Interiordesign. Kein Wunder: Sie ist nicht nur hübsch anzuschauen und versprüht Gemütlichkeit – ihr Grün hat zudem nachgewiesenermaßen eine beruhigende Wirkung auf den Menschen und einen positiven Effekt auf das Raumklima.

GRÜNE LUFTVERBESSERER

Sie reinigen die Luft, indem sie Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln. Dazu brauchen Pflanzen Sonnenlicht, der wichtigste Faktor der Photosynthese. Aber es gibt Ausnahmen: Einige Zimmerpflanzen geben auch nachts Sauerstoff ab und eignen sich daher besonders gut für einen Standort im Schlafzimmer.  Vor allem im Winter, wenn die Heizungen auf Hochtouren laufen und die Luft drinnen trocken ist, spielen Pflanzen einen weiteren Trumpf aus: Sie sind nämlich natürliche Luftbefeuchter. Über 90 Prozent des ihnen zugeführten Wassers geben sie über die Blätter wieder an die Umgebung ab.

Manche Pflanzen können noch viel mehr

Bestimmte Pflanzenarten können nicht nur Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln, sondern auch Schadstoffe, die beispielsweise von Möbeln, Textilien oder Reinigungsmitteln ausgedünstet werden, aus der Luft filtern. Am häufigsten sind hierbei anzutreffen: Formaldehyd (Klebstoffe, Sperrholz, Lacke, Parkett), Toluol und Xylol (Teppichkleber, Druckerpatronen, Farbstoffe), Benzol (Lacke, Autoabgase, schlechte Verbrennung bei offenen Kaminen) und Trichlorethen (Lösungsmittel, Imprägnierungen, Klebstoffe).

Nicht jede Pflanzenart kann jeden Schadstoff umwandeln, sodass ein Mix aus verschiedenen Zimmerpflanzen vorteilhaft ist. Dabei gilt: Je mehr Blattfläche, desto mehr Raumluft wird gefiltert. Als Richtwert ist eine mittelgroße Pflanze je 10 m² Wohnfläche empfehlenswert.

Hydrokultur

Werden Pflanzen in Blumenerde gezogen, sollte diese immer gut abtropfen und regelmäßig aufgelockert werden, um Schimmelbildung und einer Belastung der Raumluft vorzubeugen. Grundsätzlich brauchen Pflanzen nicht unbedingt Erde zum Wachsen. Alternativ können sie daher in Hydrokultur (Wasser-Anzucht) gehalten werden. Die dabei verwendeten Blähtonkugeln bilden keine Schimmelsporen und regulieren die Feuchtigkeit im Blumentopf. Die Pflanzen können zwar auch dann nicht sich selbst überlassen werden, der Zeitraum zwischen den Gießintervallen kann aber in die Länge gezogen werden. Durch Zimmerpflanzen kann die Raumluft verbessert werden, sollte allerdings eine starke Schadstoffbelastung mit entsprechend schweren Erkrankungen vorliegen, sollte die Ursache ermittelt und beseitigt werden!

Unsere Auswahl der grünen Mitbewohner für eine bessere Luft:

  1. SCHWERTFARN

Mit seinen gewellten, teilweise gekräuselten Blättern und seiner dichten Basis freut sich der Schwertfarn über ein helles Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung. Auch Halbschatten kann er verzeihen, zu dunkel sollte er allerdings nicht stehen. Da die Wedel stetig weiterwachsen, kann der Schwertfarn mit zunehmendem Alter Wedel von einer Größe bis zu einem Meter ausbilden und kommt hängend oder auf einem Hocker platziert umso besser zur Geltung. Bei richtiger Pflege filtert er Toluol, Xylol und Formaldehyd aus der Luft und sorgt für frischen Wind in Ihrem Zuhause.

  • Standort: hell bis halbschattig ohne direkte Sonne
  • Gießen: gleichmäßig gießen
  • Giftigkeit: gering giftig
  1. DIEFFENBACHIA

Durch ihre großen Blätter ist die Dieffenbachia ein hervorragender Sauerstoffproduzent. Die Blätter zeichnen sich durch eine raffinierte Blattfärbung in Form von hellen Flecken oder Strichen aus, welche jedes Exemplar einzigartig macht. Blumenerde benötigt sie nicht unbedingt; die Dieffenbachia fühlt sich auch in Hydrokultur wohl.

Die Dieffenbachia filtert zwar giftige Stoffe wie Xylol und Toluol aus der Luft, gilt aber selbst auch als giftig. Der direkte Kontakt mit dem haut- und schleimhautreizenden Saft sollte vermieden werden!

  • Standort: hell, aber nicht vollsonnig
  • Gießen: ständig feucht halten
  • Giftigkeit: giftig
  1. PHILODENDRON

Der Philodendron, welcher auch gerne als „Baumfreund“ bezeichnet wird, er lebt ein Comeback. War er in den 70er und 80er Jahren sehr beliebt, findet er mehr und mehr wieder den Weg zurück in unsere Wohnzimmer, wo er die Luft von Formaldehyd befreit. Die meisten Philodendron-Arten sind Kletterpflanzen, allerdings gibt es auch einige Arten, die keine Rankhilfe benötigen und Ähnlichkeit mit der Monstera-Pflanze (auch „Fensterblatt“ genannt) aufweisen. Allerdings ist der Philodendron einfacher in der Pflege und verzeiht auch einen radikalen Rückschnitt.

  • Standort: hell bis halbschattig ohne pralle Sonne
  • Gießen: gleichmäßig gießen
  • Giftigkeit: bei Verzehr giftig, sehr giftig für Katzen
  1. ECHTE ALOE

Die Echte Aloe gehört zu den wasserspeichernden Zimmerpflanzen. Sie speichert Wasser in ihren dickfleischigen Blättern und verzeiht daher auch, wenn das Gießen mal vergessen wird. Neben ihrer Filtereigenschaft von Formaldehyd produziert die Aloe auch nachts Sauerstoff, was sie zu einer idealen Zimmerpflanze für das Schlafzimmer macht.

Bei leichten Verbrennungen und Insektenstichen kann das Gel im Inneren der Blätter auf die entsprechende Stelle aufgetragen werden und Schmerzen lindern.

  • Standort: hell bis halbschattig ohne pralle Sonne
  • Gießen: gleichmäßig gießen
  • Giftigkeit: bei Verzehr giftig, sehr giftig für Katzen
  1. STECKENPALME

Die mehrfach gefächerten Schirmblätter dieser Palmenart sorgen für einen Hauch Exotik in Ihrem Zuhause. Die dunkelgrünen Blätter entspringen auf jeder Höhe den rohrartigen Stielen, was der Steckenpalme ein dichtes Aussehen verleiht. Diese robustere Palmenart kann auch den Sommer im Freien verbringen. Anders als man es bei Palmen vermuten würde, sollte sie allerdings nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden, da die Blätter sich ansonsten gelb verfärben. Wird sie ganzjährig oder ab Ende September innen gehalten, beseitigt sie Formaldehyd, Xylol, Toluol und Ammoniak aus der Luft.

  • Standort: halbschattig
  • Gießen: mittelmäßig, aber im Sommer reichlich
  • Giftigkeit: ungiftig
  1. EINBLATT

Das Einblatt, auch Friedenslilie genannt, stammt ursprünglich aus Südamerika. Dort wächst es im Schatten der großen Bäume. Auch in unseren Breitengraden sollte das Einblatt – vor allem während der Blütezeit – nicht in der prallen Sonne stehen.

Durch seine großen Blätter mit vereinzelt weißen Hochblättern, welche die Blüten umschließen, gilt das Einblatt als einer der besten pflanzlichen Luftverbesserer. Es befreit von Benzol, Formalde-hyd, Trichlorethen, Xylol, Toluol und Ammoniak. Ein wahrer Allrounder!

  • Standort: halbschattig ohne direkte Sonne
  • Gießen: stets leicht feucht halten
  • Giftigkeit: giftig für Kleinkinder, Hunde, Katzen und Nager
  1. EFEUTUTE

Durch ihre langen Ranken, die hängend oder kletternd wachsen können, kann die Efeutute in Blumenampeln oder mithilfe einer entsprechenden Rankhilfe als Raumteiler fungieren.

Wachsen die Ranken Ihnen über den Kopf, können diese einfach abgeschnitten werden. Haben Sie einen grünen Daumen, können Sie aus den abgeschnittenen Pflanzenteilen Ableger ziehen. Durch die vielen Blätter entsteht ein großflächiges Blattwerk, welches ein großes Luftvolumen von Schadstoffen wie Trichlorethen, Benzol, Xylol und Toluol befreien kann.

  • Standort: halbschattig, kann auch dunkler stehen
  • Gießen: leicht feucht halten
  • Giftigkeit: giftig für Kleinkinder, Hunde und Katzen
  1. DRACHENBAUM

Der Drachenbaum versprüht mit   seiner palmenähnlichen Form ein exotisches Flair. Mit seinen Blättern in hellgrün, dunkelgrün, golden, rosa und rot sowie den verschiedenen Blattformen entstehen unzählige verschiedene Variationen des Drachenbaumes, welcher Formaldehyd, Benzol und Trichlorethen aus der Luft filtert.

Der pflegeleichte und robuste Drachenbaum speichert Wasser in seinem Stamm und verzeiht auch schon mal eine vergessene Wassergabe. Bei optimaler Pflege kann der Drachenbaum auch in der Wohnung eine Höhe von 2,5 Metern erreichen.

  • Standort: hell ohne direkte Sonne
  • Gießen: gleichmäßig gießen, leicht feucht halten
  • Giftigkeit: giftig für Kleinkinder und Haustiere
  1. BOGENHANF

Bei ungefähr 70 verschiedenen Arten des Bogenhanfes sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Steht die Pflanze weit entfernt von einem Fenster, werden die Blätter dunkler. An einem direkten Fenster-platz werden die Blätter dagegen heller. Grundsätzlich wächst der Bogenhanf eher langsam, bei wenig Sonnenlicht allerdings kaum.

Der Bogenhanf ist ein echtes Multitalent: er filtert Benzol, Formaldehyd, Trichlorethen, Xylol und Toluol aus der Luft. Die Besonderheit des Bogenhanfes – auch als „Schwiegermutterzunge“ bekannt – ist seine Nachtaktivität. Anders als die meisten Zimmerpflanzen sondert der Bogenhanf auch nachts Sauerstoff ab. Er ist somit ideal für das Schlafzimmer geeignet. Der Bogenhanf benötigt wie die meisten Wüstenpflanzen viel Licht und wenig Wasser. Durch seinen geringen Pflegeaufwand ist er ein genügsamer Mitbewohner, der auch ohne grünen Daumen wächst und gedeiht.

  • Standort: halbschattig bis sonnig
  • Gießen: wenig gießen
  • Giftigkeit: giftig für Hunde und Katzen
  1. GEMEINER EFEU

Der Gemeine Efeu ist wohl eine der klassischsten Zimmerpflanzenarten. Allerdings benötigt er etwas mehr Pflege als sein Artgenosse, welcher sich an Hausfassaden und Mauern rankt. Dafür dankt er mit der Verstoffwechselung von Benzol, Formaldehyd, Xylol und Toluol in der Raumluft. Haben die Ranken des Efeus eine gewisse Länge erreicht, macht sich die Pflanze besonders gut an höheren Standorten, von wo aus sie weiter nach unten wachsen kann. Der Efeu benötigt als Zimmerpflanze einen hellen Standort, jedoch ohne direktes Sonnenlicht. Über eine nicht zu geringe Luftfeuchte freut er sich ebenfalls. Ein Standort im Badezimmer ist daher ideal.

  • Standort: halbschattig bis schattig
  • Gießen: mäßig gießen
  • Giftigkeit: giftig für Kleinkinder, Hunde und Katzen

Zimmerpflanze neben grauem Wohnzimmer-Sofa Grüne Zimmerpflanze auf Beistelltischchen Grüne Zimmerpflanze in weißem Topf