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Mythos oder Wahrheit? Vorurteil Photovoltaik

Die Strompreise steigen und der Schutz der Umwelt ist in aller Munde. Kein Wunder also,
dass die Nachfrage nach Strom aus regenerativen Quellen höher ist, denn je. Eine Lösung
auf dem Markt ist die Photovoltaik-Anlage, die Strom aus Sonnenenergie produziert.
Jedoch ranken sich auch zahlreiche Mythen und Halbwahrheiten rund um PV-Anlagen.
Wir überprüfen 5 der häufigsten Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt.

Photovoltaik lohnt sich nicht

Seit die großzügigen Subventionen ein jähes Ende fanden, kursiert das Gerücht, dass sich PV-Anlagen nicht mehr lohnen. Doch das ist nicht wahr. Mit jedem Kilowatt an Strom, das mit regenerativer Sonnenenergie erzeugt wird und das, abgesehen von den Anschaffungskosten der Anlage, nichts kostet, wird ein Kilowatt an Netzstrom eingespart, das bis zu 40 Cent kosten kann. Hier werden also effektiv Stromkosten gespart. Es gibt aber noch einen ganz anderen Grund, warum sich Photovoltaik immer lohnen wird: Strom aus regenerativen Quellen ist gut für die Umwelt!

Photovoltaik zahlt sich erst nach Jahrzehnten aus

Jein. Es dauert tatsächlich, je nach Finanzierungsart 10 – 16 Jahre, bis sich eine PV-Anlage amortisiert hat, d.h. bis die Solarerträge die Investitions- und Betriebskosten deckt. Bedenkt man allerdings die lange Lebensdauer einer PV-Anlage – die Garantie der meisten Modulhersteller beträgt etwa 20 Jahre, die eigentliche Betriebszeit kann aber 30 – 40 Jahre erreichen – lohnt sich die Anschaffung allemal.

PV-Anlagen haben eine schlechte Energiebilanz

Das stimmt so nicht. Monokristalline Siliziummodule haben eine Rücklaufzeit von 2,1 Jahren. Polykristalline benötigen hierfür nur 1,6 Jahre. Innerhalb der ersten 20 Jahre erzeugt eine Solaranlage also bereits das Zehnfache an Energie, das für ihre Herstellung nötig war. Umso länger sie hält, umso besser wird die Bilanz. Allerdings müssen auch Faktoren wie die Produktion von Montagesystemen, von Kabeln, die eigentliche Installation bzw. auch die Recyclingfähigkeit am Ende der Lebenszeit aller Bestandteile berücksichtigt werden. Rechnet man alles zusammen, bzw. setzt man es in Relation zueinander, kommt man auf eine ungefähre Energiebilanz von 10,4 Jahren, was immer noch einem guten Ergebnis entspricht.

Für Photovoltaik scheint die Sonne bei uns zu selten

Das ist nicht wahr. Denn Solarenergie kann nicht nur aus direktem
Sonnenlicht generiert werden. Daher produziert eine PV-Anlage auch Strom, wenn die Sonne gerade nicht scheint, also bei Diffusstrahlung. Klar ist, Direktstrahlung ist stärker und ertragreicher, aber die Diffusstrahlung ist rentabel genug und so gilt: Mit acht Quadratmetern Modulfläche lässt sich ein Einpersonenhaushalt mit Strom versorgen. Die Betriebsgrenze der meisten PV-Module liegt übrigens bei Minus 40 Grad Celsius. Niedrige Wintertemperaturen machen ihnen also gar nichts aus, während höhere Sommertemperaturen durchaus zu Leistungseinbußen bis Minus 20 Prozent führen können (bei einer Modultemperatur von 60 Grad Celsius.

Für PV-Anlagen eignen sich nur Süddächer

Es ist wahr, dass Süddächer die meisten Sonnenstrahlen abbekommen. Das heißt
aber nicht, dass in andere Himmelsrichtungen weisende Dächer nicht geeignet sind. Denn auch nach Osten und Westen geneigte Dächer können genug Solarstrom generieren. Der Ertragsverlust im Vergleich zu einem Süddach ist hier meist gar nicht so hoch wie vermutet und kann sehr leicht durch wenige zusätzliche Solarmodule wieder ausgeglichen werden. Sogar ein Norddach kann Strom erzeugen. Hier fällt der Ertrag um bis zu 40 Prozent geringer aus als unter optimalen Bedingungen. Außerdem gilt: Je flacher das Dach, desto höher der Ertrag.