Umbau eines Fachwerkhause in Kesternich
Hier atmet der Gast zukünftig Geschichte
Martin Krings hat alle Hände voll zu tun. Mithilfe lokal ansässiger Handwerker möchte er ein ehemaliges Wohnhaus im Fachwerkstil in Kesternich in einen Gastronomiebetrieb verwandeln. Die Herausforderung: Das Gebäude muss von seiner historischen Bausubstanz her erhalten bleiben.
Innenfläche: 350 m2
Außenanlage: 3.000 – 4.000 m2
Umbaumaßnahmen: Komplette Entkernung, Wiederaufbau im Fachwerkstil, Anbau, Installation Wärme- Luft-Heizung, Installation PV-Anlage
Dauer: 2 Jahre
Voraussichtliche Beendigung der Bauarbeiten: Ende 2022 – Frühjahr 2023
Es ist eines der ältesten Häuser der Gemeinde, so erzählt Bauherr und Besitzer Martin Krings. Vor mehr als drei Jahren hat er das Gebäude gekauft und gleich zu Beginn war ihm klar, dass es ein Restaurant oder Bistro werden sollte. Hauptsache „ungezwungene Atmosphäre“, so war die Idee. Es kostete ihn ein ganzes Jahr Vorbereitungszeit, während derer er versuchte, die Vorstellungen von Denkmalschutz, Brandschutz, Amt für Arbeitssicherheit, Bauaufsicht, Veterinäramt und der Gemeinde unter einen Hut und die Verantwortlichen der entsprechenden Ämter an einen Tisch zu bekommen. Dann konnten die Arbeiten endlich beginnen. Zahlreiche Handwerker aus der Gemeinde ließen sich für das Projekt begeistern und prägen es seither mit.
Mit vereinten Kräften – Am Umbau beteiligte Unternehmen
Herausragende Arbeit hat unter anderem das Unternehmen Zimmerei & Holzbau Bujotzek geleistet, das das gesamte Fachwerk des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ausgebessert und restauriert hat.
Im Innenbereich mussten zahlreiche Balken angepasst und alte Holztüren aufbereitet und restauriert werden. Dies hat die Tischlerei Peter Förster übernommen.
Das Bauunternehmen Rudi Henn hat den Anbau bestehend aus Küche und Sanitäranlagen umgesetzt.
Montiert wurden die Sanitäranlagen von der Firma Paul + Daniel Müllejans Gbr aus Nidereggen-Schmidt, die ebenfalls die neue Luft-Wärme- Heizung installiert haben.
Elektrotechnik Simon Krings hat die gesamte Elektroinstallation übernommen, darunter auch die Installation des WLAN. So stehen digitalen Bestellungen der zukünftigen Gastronomie nichts mehr im Weg.
Der Baustoffhandel Mobau Thelen hat die Baustoffe geliefert, die für den Um- und Anbau verwendet wurden.
Wie im vorletzten Jahrhundert – ein Hauch Geschichte
„Bis vor Kurzem hat hier noch ein 80-jähriger Mann gelebt. Er hat sich erst in den letzten Jahren einen Durchlauferhitzer und eine Dusche gegönnt“, erzählt Martin Krings. Davor hat der Herr wie im vorletzten Jahrhundert gelebt und genau dieser Wind weht durch die Balken und Bohlen. Die Decken hängen tief im Gebäude und die Türen scheinen für kleinere Menschen als wir es sind, gemacht worden zu sein.
Denkmalschutz & Kölner Decken
Über eine schmale und steile Treppe geht es in die Etage darüber. „Die Treppe steht unter Denkmalschutz“, erfahren wir und durfte weder verändert noch entfernt werden, nur restauriert. Für Gäste und Personal ist die Treppe eher weniger geeignet, weshalb an anderer Stelle ein zusätzlicher, stabiler Aufstieg hinzugefügt wurde. Sie ist nicht das einzige unter Denkmalschutz stehende Element. Im Nebenzimmer, dem ehemaligen Schlafzimmer, weist Martin Krings mit dem Finger auf die Decke. „Das ist eine sogenannte Kölner Decke und sie steht unter Denkmalschutz, genau wie die Decke im ehemaligen Wohnzimmer.“
Zukünftig können Gäste hier speisen
Zukünftig können Einheimische und Tagestouristen hier speisen. Denn das Fachwerkhaus soll
ein gastronomischer Betrieb werden. So die Vorstellung des Besitzers. Mit mehreren kleineren Speiseräumen, die sich auch für Gesellschaften und Feiern eignen. Nach Pächtern wird derweil fleißig gesucht und es haben sich auch schon einige gemeldet. Kein Wunder, denn die Arbeit, die Martin Krings und die Handwerker geleistet haben, ist bemerkenswert und auch wenn das Ende noch nicht ganz erreicht ist, lässt sich bereits erahnen, mit welch besonderem Charme diese Räumlichkeiten in Zukunft erfüllt werden könnten.
Energie, Photovoltaik & Ladestationen
Doch nicht nur die Vergangenheit findet ihre Aufmerksamkeit in diesem Projekt. Energietechnisch wurde das Gebäude so renoviert und umgebaut, dass es mit einem Neubau mithalten kann. Die Kühlschränke und Kühlhäuser der bereits installierten Industrieküche werden über die Photovoltaik- Anlagen mit Strom betrieben. Besonders interessant für die Schönwettertage: der Außenbereich. Hier entsteht eine große Terrasse, die zum Entspannen einlädt, mit einem großzügigen Grünbereich, mit Unterstellplätzen für Fahrräder, E-Bike- Ladestationen uvm.