Was macht Ostbelgien so l(i)ebenswert
Laut „Ostbelgien in Zahlen“ sind die Ostbelgier innerhalb Belgiens die Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten Zufriedenheitswert in Bezug auf ihr Leben. Nirgendwo sonst in Belgien haben mehr Befragte angegeben, eine „hohe Lebenszufriedenheit“ zu haben. Auch das Marktforschungsinstitut Forsa führte im Sommer 2022 eine Umfrage in der Region durch, woraus hervorgeht, dass nach wie vor eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der deutschsprachigen Gemeinden (70 %) eher bzw. sehr optimistisch in die persönliche Zukunft blicken. Auch die WFG weiß, welche Gründe und Standortfaktoren für Ostbelgien sprechen und die Region so interessant und l(i)ebenswert machen – sei es für ihre
Bewohner als auch für die Unternehmen.
Zentrale Lage
Von Ostbelgien aus – hinaus in die Welt. Einer der größten Vorteile dieser Region besteht in ihrer zentralen Lage. Diese erleichtert es nicht nur den Unternehmen, ihre Waren europaweit zu verteilen. Auch ansässige Firmen finden ihre Kunden grenzüberschreitend und können dadurch eine große und diverse Klientel bedienen – und dies, ohne die Nachteile einer Ansiedlung im Ballungsraum in Kauf nehmen zu müssen. In nur vier LKW-Stunden erreichen sie 25 % der europäischen Kaufkraft, d.h. ca. 90 Mio. Verbraucher. Und auch die Bürger profitieren von dieser Lage. Zahlreiche Großstädte, darunter Maastricht, Lüttich, Aachen, Köln oder Luxemburg locken mit attraktiven Angeboten und erweitern das Spektrum an Möglichkeiten.
Solide Unternehmens- und Wissenslandschaft
Viele kleine und mittelständische Unternehmen sind in Ostbelgien ansässig, darunter auch viele Familienbetriebe, die im verarbeitenden und produzierenden Gewerbe, im Handwerk oder im Dienstleistungssektor tätig sind.
Eine solide Wirtschaftsstruktur und ein ausgeprägter Branchenmix mit innovativen Technologie-Betrieben sowie solchen, die in der Herstellung von Spitzengütern
tätig sind, kennzeichnen den Standort. Neben den 81 % der Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten gibt es in Ostbelgien auch einige große, international
agierende Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern. Und auch die Gewerbegebiete sind gut erschlossen. Die Lage Ostbelgiens in der Nähe zahlreicher Universitäten, Fachhochschulen, F&E-Einrichtungen,
Kompetenzzentren und Wissenschaftsparks in Aachen, Lüttich, Jülich oder Maastricht – um nur einige zu nennen – ist ebenfalls ein klarer Standortvorteil und bietet vielfältige Zusammenarbeits- & Entwicklungschancen.
Praxisorientierte Ausbildung
Eine Universität hat Ostbelgien zwar nicht zu bieten, dafür aber eine Hochschule und mehrere Ausbildungszentren: die Autonome Hochschule und die beiden Zentren für Aus- und Weiterbildung des Mittelstands (ZAWM), in denen man per dualer Ausbildung oder auch mittels Weiterbildungen praxisorientiertes Wissen, v.a. im Handwerksbereich, vermittelt bekommt. Diese Form der Ausbildung ist belgienweit einzigartig und gewissermaßen
eine „ostbelgische Spezialität“. Und auch die Unternehmen wissen diese praxisnahe Qualifikation der Lehrlinge sehr zu schätzen. Die Autonome Hochschule (AHS) hingegen bildet Studierende zu KindergärtnerInnen, PrimarschullehrerInnen und KrankenpflegerInnen aus und bietet außerdem einen dualen Bachelorstudiengang im Fachbereich Finanz- und Verwaltungswissenschaften an.
Mehrsprachigkeit & kulturelle Offenheit
Die Mehrsprachigkeit ist hier fest im Schulsystem verankert. Französisch wird teilweise bereits im Kindergarten gelehrt und bis zum Schulabschluss kommen die SchülerInnen nicht nur mit Deutsch und Französisch in Kontakt, sondern auch mit Niederländisch und Englisch. An der Schnittstelle verschiedener Sprachregionen verfügt Ostbelgien über eine Bevölkerung, die oftmals drei bis vier Sprachen beherrscht. Ostbelgien fungiert hier als Brücke für die Wallonie und Frankreich
zum deutschsprachigen Raum sowie auch andersherum. Dieses offene Kulturverständnis der Bevölkerung fördert das grenzüberschreitende Denken und Handeln im Alltäglichen.
Hohe Lebensqualität & Familienfreundlichkeit
In anderen Ländern ist es häufig schwierig, einen Betreuungsplatz zu ergattern – es gibt dort mehr Kinder als Plätze. In Ostbelgien existiert dieses Problem so nicht: Jedes Kind, das einen Kindergartenplatz benötigt, erhält
auch einen. Ostbelgien ist somit ein Ort, wo Privat- & Familienleben nicht zu kurz kommen: Krippen, Kindergärten, sowie Primar- & und Sekundarschulen stellen ein umfassendes Betreuungs- und Bildungsangebot dar. Auch das Vereinsleben und Ehrenamt sind
in Ostbelgien stark ausgeprägt und fördern die persönliche Verwirklichung und das Engagement jedes Einzelnen. Daneben bietet Ostbelgien eine faszinierende Landschaft mit einem touristisch attraktiven Umfeld. Vielseitige Natur-, Kultur-, Freizeit-, Gastronomie- und Sportangebote tragen zur Standortqualität Ostbelgiens bei (z.B. Nähe zum Naturpark, RAVeL-Weg, Wandermöglichkeiten, Hohes Venn, etc.). Diese perfekte Balance zwischen Leben und Arbeiten zeichnet die Region aus.
Aus diesen Stärken und Chancen lässt sich die Lebensqualität der Ostbelgier ableiten. Und auch wenn sicher nicht alles rosa-rot ist, schließlich zieht auch an dieser Region der Fachkräftemangel nicht einfach so vorbei, so lässt sich unzweifelhaft feststellen, dass es sich in Ostbelgien sehr gut leben, arbeiten und wirtschaften lässt.