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Ein Traum von einem Ferienhaus

„Wie können wir möglichst nachhaltig bauen?“, haben sich Philippe und Christianne Heck gefragt und aus einer Ruine in fantastischer Lage ein wunderschönes Feriendomizil für bis zu 28 Personen erschaffen. Bei der Realisierung ihres Traumes haben ihnen zahlreiche Unternehmen und Handwerker aus der Euregio geholfen.

Philippe lacht, als er daran denkt, wie er 2019 in den Besitz des Stefanshof in Schoppen, unweit von Faymonville und Bütgenbach (Belgien) gelangt ist. „Ich kam zufällig an dem Schild «zu verkaufen» vorbei”, erinnert er sich. Termin vereinbart, Preis ausgehandelt, kurz darauf waren die Eheleute Heck stolze Besitzer einer, wie er es nennt „Ruine“. Das Gebäude hatte lange leer gestanden und war ziemlich verfallen. Doch Philippe sah das Potenzial. Und seine Frau Christianne? Philippe grinst: „Ich muss dir mal was zeigen“, hat er zu ihr gesagt und ist mit ihr zum Stefanshof gefahren. Als sie die Immobilie sah … „War sie begeistert“, sagt er. „Genau wie ich.“

Ruhe, Entspannung & Natur pur

Wie von selbst wird der Blick von der leicht hügeligen Landschaft eingefangen, die den Stefanshof umgibt. Die Farbe Grün dominiert. Die Luft schmeckt frisch. Der Blick streift über saftige Wiesen, über weitläufige Felder, Nadel- und Mischwälder. Er bleibt an Hecken hängen, die Wege und Acker rahmen. Die Umgebung rund um das Feriendomizil der Familie Heck wirkt wie aus der Zeit gefallen.
Kein Autolärm durchbricht die Idylle. Hier findet Mensch Ruhe, Entspannung und Natur pur. Das ist aber nicht immer so gewesen…

Die Siedlung Stefanshof & der kleinste Friedhof Belgiens

Während der Ardennenoffensive regnete es Bomben über der Gegend. „Deutsche hatten den Hof besetzt und die Amerikaner waren im Nachbarsdorf Faymonville stationiert“, erzählen die Eigentümer. Es war eine turbulente Zeit. „Eine Nachbarin starb. Unter normalen Umständen wäre sie in Faymonville beerdigt worden.“ Doch das war nicht möglich, also wurde sie auf dem Stefanshof selbst beigesetzt.
Gleich auf der linken Seite, am Anfang der Einfahrt, verbirgt sich hinter einem unscheinbaren Törchen aus Holz und halb verborgen von Hecken und Sträuchern der kleinste Friedhof Belgiens, ja vielleicht sogar Europas. Sechs Menschen fanden hier ihre letzte Ruhe. Die Gemeinde hat den Friedhof offiziell anerkannt. Daher kann jeder, der auf dem Stefanshof geboren wurde, offiziell auch hier begraben werden. „Es gibt noch eine Frau, die von diesem Recht Gebrauch machen darf“, fügt Christianne hinzu.

Einst bildete der Stefanshof eine ganz eigene Siedlung. Die Familie Mathonet lebte hier, mit vier Söhnen. Sie betrieben Ackerbau und hielten Rinder und Schafe. Später errichteten die Söhne selbst Häuser auf dem Land ihres Vaters und so bestand die Siedlung bald aus fünf landwirtschaftlichen Betrieben. Aus einem davon zauberte die Familie Heck ein Luxus- Feriendomizil. Das ehemalige Wohnhaus und die Scheune wurden in mühevoller Kleinstarbeit zu einer Einheit verschmolzen, renoviert und umgebaut. Möglichst natürliche Materialien sollten verwendet werden. Die Fassade des Wohnhauses zum Beispiel ist ganz in Weiß gehalten. Sie wurde mit Kalkputz versehen. Die ehemalige Scheune steht hierzu im Kontrast. Das Familien-Unternehmen Wood&Roof hat sie zu etwas vollkommen Neues verwandelt. Sie wurde in Holzrahmenbauweise renoviert. In nordische Fichte gehüllt besticht sie nun mit ihrer natürlichen Optik, die modernen Flair versprüht und gliedert sich ganz wunderbar in die Umgebung. Gemeinsam mit Halmes Construction aus Mürringen, die auf Metallbau spezialisiert sind, entstand die Pergola in Anthrazit, die den Außenbereich des Hauses schmückt.

Stein trifft auf Holz & Metall

Im Innern trifft Stein auf Holz und Holz auf Metall und gerade diese Mischung aus kühl und warm versprüht einen unsagbaren Charme. „Wir haben Bruchsteine, die vor Ort verfügbar waren wieder neu aufgearbeitet und verbaut“, erzählen die Eigentümer. „Für die Isolation haben wir Kork und Holzwolle verwendet.“ In Kombination mit der stilvollen Einrichtung, die rustikalen und modernen Landhausstil geschickt kombiniert und den liebevoll in beiden Gebäudeteilen verstreuten Details – Kerzenständer und -gläser, keins wie das andere, Sitzfelle, mit Logo bestickte Zierkissen und Decken – wurde hier nicht nur ein Feriendomizil geschaffen, sondern ein Zuhause, nur eben für Gäste. Die Zimmer verteilen sich auf insgesamt drei Etagen. Hier hat sich die Firma HS Art in Metal aus Bütgenbach etwas ganz Besonderes ausgedacht. Zum Säumen der Treppen haben sie ein Metallsprossengeländer aus einzelnen Stangen gefertigt, die sich kunstvoll und doch schlicht kreuzen und sanft winden. Sie reichen stellenweise vom Boden bis zur Decke, wunderbar harmonierend mit den mit Bruchstein verkleideten Wänden und den dunklen Fliesen.

Licht schafft Atmosphäre

Im Stefanshof wurde nichts dem Zufall überlassen. Auch nicht das Licht. Die Firma Euroelec hat die Lichtplanung übernommen und das gesamte Gebäude mit Designerleuchten ausgestattet. Auch hier wurde auf Vielfalt und Abwechslung geachtet und eine geschmackvolle und hochwertige Auswahl getroffen. Mal sind es in die Decke eingelassene Spots, kleine oder große, mal sind es Hängelampen im Glühbirnendesign. In jedem Raum finden sich andere Leuchtmittel. Der Gesamteindruck wirkt sehr stimmig.

Kristallklar & lichtdurchflutet

Die alten Fensteröffnungen sind größtenteils erhalten geblieben, so dominiert eine gemütliche Atmosphäre. Dies gilt auch für das Schwimmbad, das durch die ehemalige Toröffnung regelrecht mit Licht geflutet wird. Das Muster der dunklen Kacheln bricht sich auf der Wasseroberfläche des Indoorpools, der von A.C.T. Pool aus Koksijde stammt. Im klaren Wasser lässt es sich ganz wunderbar entspannen. Wer sich sportlicher bewegen mag, benutzt die Gegenstromanlage und schon klappt es mit dem Training.

Entspannung pur

Der Wellnessbereich, geplant und realisiert vom WohnAtelier Kohnen aus Sankt Vith, lässt keine Wünsche offen. Wer sich etwas Gutes tun mag, der sucht die Sauna mit integriertem Whirlpool auf und lehnt sich hier bei indirektem Licht entspannt zurück. In der Infrarotkabine setzen sich die Gäste vor Rotlichtstäbe, die sanft glühen und eine behagliche Wärme ausstrahlen. Liegestühle stehen bereit. Ideal geeignet, um nach dem Bad oder nach dem Schwitzen zur Ruhe zu kommen, drinnen oder auf der Außenterrasse mit einem Wahnsinnsblick in die Ferne.

Der Natur ihren Lauf lassen

„Wir haben uns bewusst dazu entschlossen, der Natur ihren Lauf zu lassen“, sagt Christianne. Hierbei behilflich mit Rat und Tat war das Unternehmen DG Hermann aus Weywertz. Sie haben die Außenanlage und Bepflanzung geplant und bei der Gestaltung der Beete geholfen. Philippe ergänzt: „Wir haben zwei kleine Blumenwiesen angelegt, die nicht gemäht werden.“ Sogar einen Spielplatz hat der Vater von zwei Töchtern entworfen. Die Geräte – Klettergerüst, Schaukel, Wippe und Rutsche – hat er selbst gefertig, aus Rubinienholz. “Das ist sehr hart und vor allem wetterbeständig.”