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Konferenzraum mit Tischen und Stühlen

Tipps vom Profi: Es werde Licht!

Innenarchitekt Patrick Meyer aus der Euregio gibt Ihnen im Folgenden einen Einblick in die Thematik „Licht“. Er beleuchtet die aktive und passive Verwendung von Lichtquellen, wird Ihnen die Prinzipien der Beleuchtung architektonischer Elemente, Stimmungen und Verhaltensweisen beschreiben und Ihnen ein wenig Basiswissen zum Thema vermitteln. Denn wenn Sie verstehen, wie Beleuchtung funktioniert, dann erkennen Sie, wie Licht effizient und praktisch eingesetzt werden kann, um Raumatmosphäre zu schaffen.

WAS IST LICHT?

Licht ist eine Form der Energie, die von einer Lichtquelle, dem Leuchtkörper, z.B. einer Glühbirne, ausgeht. Diese Strahlung ist eng mit anderen Arten von Strahlungen wie Radiowellen, infraroter und ultravioletter Strahlung verbunden. Licht bewegt sich in einem Spektrum, in einem Bereich, der für das menschliche Auge sichtbar ist. Außerhalb dieses Bereichs liegen die infraroten und ultra-violetten Strahlungen, die für das Auge nicht sichtbar sind. Als weißes Licht betrachten wir also eine Mischung aus Wellenlängen, d.h. den gesamten sichtbaren Bereich oder anders erklärt, die Farben des Regenbogens der gepresst zu einer Linie, weiß erscheinen müsste.

Reflexion, Absorption, Transmission – Wie verhält sich Licht?

Sobald Licht auf eine Oberfläche trifft, gibt es drei Möglichkeiten: Es wird reflektiert, absorbiert oder übertragen. Reflexion: Sie reicht von wenigen Prozent bei sehr dunklen Oberflächen,  bis  zu über 90% bei hellen Oberflächen. Absorption: Wenn die Oberfläche eines Materials nicht vollständig reflektiert, wird eine bestimmte Menge an Licht absorbiert. Dieses Licht “verschwindet”. Transmission: Transparente Materialien lassen einen bestimmten Teil des auf ihre Oberfläche einfallenden Lichts durch.

Was wird als Lichtfarbe/Lichttemperatur bezeichnet?

Die Lichtfarbe ist ein Parameter zur Charakterisierung von Leuchtmitteln. Die Leuchten werden in folgende drei Gruppen eingeteilt: Warmweiß (ww) unter 3300 K gelb-weißes Licht (wirkt warm und gemütlich). Neutralweiß (nw) 3300 bis 5300 K weißes Licht (kühler, gute Farbwiedergabe von Objekten.). Tageslichtweiß (dw) über 5300 K tageslichtähnliches Licht  (technisch, anregend, echte Farbwiedergabe). K (Kelvin): Diese Einheit finden Sie bei der Angabe von Herstellern von Leuchten und Leuchtkörpern, im Produktblatt oder auf der Verpackung.

Licht – kaum etwas hat die Kraft, einen Raum so sehr zu verändern wie seine Beleuchtung. 

Licht kann das Erscheinungsbild eines Raumes verändern, ohne ihn physisch zu verändern. Licht lenkt den Blick, steuert die Wahrnehmung und richtet die Aufmerksamkeit auf Details. Räume können durch Licht strukturiert und besser interpretiert werden, Licht hilft, Bereiche zu betonen oder Verbindungen zwischen Außen und Innen herzustellen. Einige wichtige Grundregeln, die Ihnen helfen, ein ansprechendes Lichtdesign zu schaffen, um Ihr Wohlgefühl zu verbessern.

LICHT PLANEN

Planen Sie im richtigen Moment

Die Beleuchtung ist einer der entscheidenden Faktoren, wenn es um den Wohlfühl- Faktor in seinem Zuhause geht. Dennoch wird der Lichtgestaltung oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die notwendigen Aussparungen für Deckenstrahler, indirekte Beleuchtungselemente etc. sollten bereits in der Rohbauphase eingeplant werden. 

Planen Sie Ihr Licht an der richtigen Stelle

Dies zeigt sich besonders am Beispiel eines Esstisches: Unterschiedliche Funktionen können an diesem Ort stattfinden: Essen, Lernen, Lesen oder auch einfach in gemütlicher Runde etwas trinken. Ein erfolgreiches Beleuchtungskonzept sollte sich immer individuell an die unterschiedlichen Lebenssituationen anpassen, das heißt, berücksichtigen Sie bei Ihrer Lichtplanung, welche Aktivitäten am jeweiligen Ort stattfinden. 

Arbeits- und Grundbeleuchtung – Aktiv beleuchten

Für die perfekte Arbeits- und Grundbeleuchtung empfehle ich einen umfassenden Einsatz von Leuchtmitteln, die in ihrer Helligkeit variiert werden können, d.h. sie sind dimmbar. Hierfür eignen sich besonders LED-Deckenstrahler. Gleichmäßig verteilt, sorgen sie für eine homogene Ausleuchtung der Räume oder der Arbeitsfläche.

Hintergrundbeleuchtung – Passiv beleuchten

Unter diesem Begriff versteht man die indirekte Beleuchtung eines Raumes durch eine Lichtquelle. Versteckt in Schattenfugen, unter dem Bett usw., ist diese Art der Beleuchtung sehr weich. LED-Streifen können ideal für die stimmungsvolle Hintergrundbeleuchtung sein. 

Akzentbeleuchtung – Direkt beleuchten

Um Ihr Lichtdesign abzurunden, setzen sie an ausgewählten Stellen Akzente. Neben Wand- und Stehleuchten eignen sich besonders Pendelleuchten für diesen Zielpunkt. Sie bieten sogenannte Lichtinseln und können bei Bedarf den Blick auf bestimmte Einrichtungsgegenstände oder Bereiche lenken. Tipp: Ich empfehle einen Abstand von 70 cm zwischen Tisch und Leuchte und einen Abstand von 60 cm zwischen Leuchte und Leuchte.

Einfache Bedienung 

Ein durchdachtes Lichtdesign passt sich jederzeit den Bedürfnissen an und gibt die Möglichkeit, Ihr Zuhause in verschiedene Lichtstimmungen einzutauchen. Trotz der vielen Möglichkeiten sollte die Bedienung so einfach wie möglich bleiben. Ein Dimmer kann hier für die nötige Flexibilität sorgen.

FORM UND FUNKTION

Bei der Wahl der Beleuchtung ist die Funktion entscheidend, aber beachten Sie, die Leuchten mit ihrer Gesamtästhetik in Einklang zu bringen. “Behandeln Sie Ihre Beleuchtung wie ein Möbelstück!“ Licht als Gestaltungsmittel hat Architekten und Planer in den letzten Jahren vor neue Herausforderungen gestellt: Veränderungen in der Lichttechnik und Elektronik sowie Anforderungen an den Energieverbrauch und Kosteneinsparungen haben die Lichtplanung komplexer gemacht. Deshalb ist es wichtiger denn je, ein solides Konzept zu Beginn eines Projektes für eine erfolgreiche Lichtplanung vorzusehen.

Feuerwerk bei Nacht Helle Innenraumansicht Beleuchtungssimulation eines Innenraums