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Außenpoolanlage, eingelassen in Holzterrasse

Welches Holz eignet sich für meine Terrasse?

Holz ist ein natürliches Material und erhält als Gestaltungselement im Gartenbereich immer größere Bedeutung, denn es besitzt zahlreiche Vorteile, wie zum Beispiel:

  1. eine hervorragende Integrationsfähigkeit: Ob rustikal oder modern. Es lässt sich unkompliziert mit allen möglichen Stilen kombinieren.
  2. eine hohe Lebensdauer: Bei guter Pflege sieht Holz auch nach 25 Jahren noch super aus.
  3. die Aufbereitung des Untergrunds ist wesentlich weniger aufwendig als beim Einsatz von Steinfliesen.

Qualität und Lebensdauer – Eine Frage des Preises

Bei der Auswahl des Holzes für die neue Holzterrasse stehen häufig die optischen Ansprüche im Vordergrund. Berücksichtigen Sie jedoch trotz Ihrer Vorliebe für eine bestimmte Maserung oder einen besonders attraktiven Farbton alle Kriterien. 

  • Ist das Holz der direkten Witterung ausgesetzt?
  • Wie hoch ist die mechanische Beanspruchung durch ständiges Begehen und Mobiliar?
  • Hat das Holz direkten Kontakt zum Erdboden?
  • Welchen Pflegeaufwand planen Sie ein?
  • Wie hoch ist die geplante Investitionssumme?

Dies sind die wichtigsten Fragen zur Entscheidungsfindung, mit der Sie dauerhaft zufrieden sind. Vor allem der Preis spielt eine wichtige Rolle. Er wirkt sich unmittelbar auf die erworbene Qualität aus. Denn je preisgünstiger das verbaute Holz ist, umso geringer ist in der Regel die Lebenszeit bei normalem Pflegeaufwand.

TROPENHOLZ ODER EUROPÄISCHE HOLZARTEN

Beeinflusst von zahlreichen Meldungen in den Medien fällt es oft schwer, sich für die persönlich bevorzugte Holzart aus den Tropen zu entscheiden. Vielleicht sind die nachfolgenden Informationen der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft für Ihre Entscheidungsfindung hilfreich.

Ursachen für die Tropenwaldzerstörung

  • 10 % des Tropenwaldes werden durch die unsachgemäße Bewirtschaftung zerstört.
  • 60 % der Flächen zerstört die Brandrodung durch Wanderbauern.
  • 30 % fallen industriellen und landwirtschaftlichen Vorhaben zum Opfer.

Zahlreiche Anbieter führen Holz für Holzterrassen aus Waldgebieten, die unter besonders kontrollierten Bedingungen bewirtschaftet werden. Diese Hölzer sind mit dem FSC-Siegel ausgezeichnet und bestätigen die Herkunft aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Diese konzentriert sich auf eine umweltschonende, sozial verträgliche und wirtschaftlich rentable Holzgewinnung. 

Lange Zeit galten Tropenhölzer als Synonym für die Zerstörung natürlicher Landschaften.

Unkommentiert von der Öffentlichkeit schreitet dieser Raubbau jedoch auch in den Waldgebieten der Russischen Föderation und in Nordamerika kontinuierlich voran. Sogar Skandinavien weist immer größere Waldbestände mit kaum mehr wahrnehmbarer Artenvielfalt auf. Daher ist es einstweilen unerheblich, ob es sich um amerikanische, europäische oder tropische Holzarten handelt. Die Herkunft als Qualitätsmerkmal für  Nachhaltigkeit ging zwischenzeitlich verloren. Nur Holz mit dem FSC-Siegel erfüllt am zuverlässigsten diese Kriterien. 

Kurze Definition der Resistenzklassen

Mit Sicherheit lesen Sie immer wieder die Bezeichnung Resistenzklasse nach DIN EN 350-2 auf Holzprodukten für den Außenbereich. Damit ist jedoch nicht die Strapazierfähigkeit oder die Witterungsbeständigkeit des natürlichen Materials gemeint. Die Resistenzklasse bezieht sich auf die Widerstandsfähigkeit des Holzes gegen verschiedene Arten von Holzzerstörern. Dazu zählen Pilze, Insekten, Termiten und marine Holzschädlinge. Für den Holzhandel in Deutschland besitzt vor allem die Resistenz gegen Pilze Relevanz.

Abhängig von der natürlichen Resistenzklasse wird das Holz mit einem entsprechenden Holzschutzmittel imprägniert. Vor allem bei wenig dauerhaften Hölzern verlängert sich die Lebensdauer durch die Kesseldruck-Imprägnierung deutlich.

Heimische Holzarten sind ideal für den Außenbereich

Zahlreiche heimische Holzarten sind ideal für den Einsatz im Außenbereich. Vor allem Eiche und Robinie dürfen sich getrost auf eine Stufe mit hochwertigen Tropenhölzern stellen.

  1. Robinie – Resistenzklasse 1 – 2 

Die Robinie zählt zu den härtesten heimischen Hölzern und ist das ideale Material für den Außenbereich. Das Holz weist eine besonders hohe natürliche Haltbarkeit bei geringem Pflegeaufwand auf.

  1. Eiche – Resistenzklasse 2 

Die Eiche ist ein sehr hartes Holz und äußerst langlebig. Es zählt zu den dauerhaftesten Hölzern und stellt keine hohen Ansprüche an die Pflege.

  1. Sibirische Lärche – Resistenzklasse 3 

Fällt die Wahl auf Lärchenholz, kommt bevorzugt die Sibirische Lärche zum Einsatz. Mit seiner feinen Maserung wirkt es elegant, hat jedoch den Nachteil eines hohen Harzgehalts. Dadurch neigt das Holz an heißen Sommertagen zum Ausharzen. Eine gute Holzpflege wirkt sich maßgeblich auf die Lebensdauer aus. 

  1. Lärche- Resistenzklasse 3 – 4 

Die heimische Lärche ist unkompliziert zu bearbeiten, erfordert jedoch für eine längere Lebensdauer einen höheren Pflegeaufwand als andere Holzarten. Wie die Sibirische Lärche ist der Harzgehalt der heimischen Lärche ebenfalls sehr hoch. Länger andauernder Kontakt mit Nässe wirkt sich bei der Sibirischen und der heimischen Lärche negativ auf die Lebensdauer aus.

  1.  Douglasie – Resistenzklasse 3 – 4 

Obwohl die Douglasie eine intensivere Pflege hinsichtlich der Lebensdauer erfordert, eignet sich ihr Holz hervorragend für Holzterrassen. Denn auch häufiger oder intensiver Kontakt mit Feuchtigkeit und Nässe wirken sich nicht auf die Holzqualität aus.

  1. Thermoholz – Resistenzklasse 1 

Heimische Holzarten wie Buche oder Esche werden auf 160 Grad Celsius erhitzt und erhalten dadurch wichtige Eigenschaften wie eine hohe Fäulnisresistenz. Zusätzlich verhindert die Behandlung das Quellen des Holzes bei Nässe und die damit verbundenen Beschädigungen. Da- durch eignet sich thermisch modifiziertes Holz hervorragend für den Einsatz im Außenbereich.

  1. Tropenholz und Holzarten aus Süd- und Mittelamerika

Obwohl sich heimisches Holz wie Eiche oder Robinie punkto Resistenz und Lebensdauer auf dem gleichen Niveau wie Tropenholz bewegt, fällt die Entscheidung oft auf das weit gereiste Holz. Die große Beliebtheit liegt einerseits an den günstigeren Preisen. Aber auch die interessanten Maserungen und die optisch ansprechenden Farbtöne wirken sich auf den Beliebtheitsgrad entsprechend aus. Nicht zu vergessen ist die hohe Lebensdauer von bis zu 30 Jahren bei den nachfolgend vorgestellten Hölzern. 

  1. Ipé und Massarandabua- Resistenzklasse 1 

Ipé präsentiert sich in einem Farbspektrum von gelb- bis olivbraun. Alternative Bezeichnungen sind Lapacho, Eisenholz oder Diamantnuss. Massaranduba zeichnet sich durch eine blass- bis tiefrote Farbe aus. Beide Hölzer sind ausgesprochen dauerhaft. Dies liegt an den besonderen natürlichen Holzinhaltsstoffe, einen effizienten Schutz gegen Pilzbefall und Fäulnis bilden. Das Quell- und Schwindverhalten ist sehr gering.

  1. Cumarú – Resistenzklasse 1 – 2 

Das Farbspektrum dieser Holzart reicht von gelb- bis rotbraun. Es überzeugt durch eine attraktive Maserung und weist eine überdurchschnittlich hohe Resistenz gegen Feuchtigkeit und Nässe auf.

  1. Bangkirai – Resistenzklasse 2 

Bangkirai ist der Klassiker für Holzterrassen. Es besitzt einen bräunlichen Farbton und ist durch die enthaltenen schützenden ätherischen Öle resistent gegen Schimmel und Pilze. Es weist ein hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis und eine lange Lebensdauer auf.

  1. Bambus 

Die natürliche Resistenzklasse von Bambus ist äußerst schlecht. Daher wird Bambus thermisch behandelt, wodurch er in die Resistenzklasse 1 aufsteigt. Besonders attraktiv wirkt die feine Maserung von Bambus. Allerdings erfordert das natürliche Material die regelmäßige Pflege mit speziellem Öl. Ansonsten vergraut er. 

Die verschiedenen Verlegearten

Es gibt zahlreiche Verlegemuster für Holzterrassen. Die Auswahl reicht vom altdeutschen Verband über den Schiffboden bis zum Kreuzmuster. Jede dieser Varianten ist ein interessantes dekoratives Element zur einzigartigen Gestaltung Ihrer Holzterrasse. Berücksichtigen Sie, dass die Verlegung von Dielen immer eine Unterkonstruktion erfordert. 

Wer auf eine möglichst hohe Flexibilität setzt und das Verlegen selbst übernimmt, profitiert von Holzfliesen. Diese sind äußerst flexibel und gleichen leichte Unebenheiten unproblematisch aus. Eine Unterkonstruktion ist durch das verwendete Kunststoffgitter nicht erforderlich. Besonders einfach wird das Verlegen durch integrierte Steckverbindungen. 

Holzfliesen sind ideal auf leicht unebenen Untergründen, wenn der Bau einer Unterkonstruktion aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist oder die Holzfliesen zwischendurch entfernt werden müssen.

Richtig gepflegt – so hält die Holzterrasse Jahrzehnte

Ungeachtet der Resistenzklasse können Sie die Lebensdauer, aber auch die optisch ansprechende Wirkung, Ihrer Holzterrasse mit einer konsequenten Pflege signifikant erhöhen. Vor allem Tropenhölzer vergrauen durch die Sonneneinstrahlung verhältnismäßig schnell. Das regelmäßige Einölen mit einem auf das Holz ab-gestimmten Pflegeöl verhindert dies und erhält die für das Holz typische Farbe dauerhaft.

Zusätzlich zur Pflege erfordert die Holzterrasse eine regelmäßige Reinigung. Verzichten Sie dabei jedoch auf scharfe Reinigungsmittel und Geräte wie Hochdruckstrahler oder zu harte Bürsten. Denn sowohl Produkte wie Geräte mit korrosiver Wirkung beschädigen die Oberfläche und erleichtern das Eindringen von Pilzen und Bakterien. In der Regel reichen eine etwas härtere Bodenbürste und das Abspritzen mit einem Wasserschlauch aus, um die Holzterrasse gründlich zu reinigen. Ölen Sie das Holz im Frühjahr und vor dem Winter regelmäßig ein, erhält es einen zuverlässigen Witterungsschutz. 

Symbolbild, dunkle Holzpaneele Holz lackieren Holzterrasse